18.11.2018

"Schön, dass ihr da seid!"

Am vergangenen Samstag, dem 17. November, fand vormittags der Tag der offenen Tür für GrundschülerInnen und ihre Familien statt. Er war bunt, informativ und gut besucht.

Die Schülerinnen und Schüler reißen scharenweise die Hände in die Höhe, um sich zu melden. Es ist Samstag und wir befinden uns am Gymnasium in Maria Veen. Aber Moment mal! Samstags ist doch schulfrei – oder? Ja – und nein müsste man an dieser Stelle antworten. Denn natürlich fand am 17. November am Gymnasium der Mariannhiller Missionare kein „richtiger" Schulunterricht statt. Aber trotzdem war eine Menge los hier: Es war einmal wieder Zeit für den Tag der offenen Tür für GrundschülerInnen und ihre Familien.
Die Veranstaltung begann für die meisten Besucher in der schuleigenen Aula, in der die Schulleiterin Sigrid Kliem sich mit dem ganzen Koordinatorenteam versammelt hatte und nun also
die anwesenden Kinder mit der Frage nach ihren Grundschulen begrüßte – und sofort meldeten sich die jungen Gäste, wenn die eigene Schule genannt wurde. „Schön, dass ihr hier seid!" rief Frau Kliem den Kindern zu und entdeckte gleich eine Gemeinsamkeit mit ihnen, denn „ich bin auch neu hier!" Sie hatte nämlich seit August die Schulleitung in Maria Veen übernommen. Mit einem sehr persönlichen Statement erzählte Frau Kliem von ihrer Entscheidung, an dieses Gymnasium zu gehen.
Im Folgenden erläuterte sie ihre ersten Eindrücke: Das seien – von außen betrachtet – die idyllische Lage und die tollen Sportanlagen gewesen. Noch wichtiger sei aber das Miteinander: dass hier das Kind in seiner Ganzheit im Blick ist und die Gemeinschaft im Zentrum steht. Was bedeute aber eigentlich ein „katholisches Gymnasium"? „Es stimmt nicht, dass an die Schule nur katholische Kinder dürfen – mit diesem Vorurteil möchte ich endlich einmal aufräumen. Katholisch heißt nämlich eigentlich: auf Ganzheit bezogen", so betonte Frau Kliem. Diese Schule sei offen für alle und respektiere jede Einstellung zum Glauben.

Anschließend trat der Schülersprecher Justus Sander vor das Publikum und erzählte in freier Rede von seinen Erfahrungen, als er neu an die Schule kam: Wie gut er an dieser eher kleineren Schule Anschluss bekommen habe und wie aufgeschlossen und freundlich auch ältere Schüler mit den „Kleinen" umgegangen seien. Er betonte, wie glücklich er sei, Teil der Schulgemeinschaft zu sein.
Pater Thomas von den Mariannhiller Missionaren, dem Schulträger, erläuterte kurz das Konzept von Schulseelsorge und schulpsychologischer Beratung, um Probleme der SchülerInnen angemessen „bearbeiten" zu können. Dann verwies er noch auf das Jugendhaus auf dem Schulgelände, das einen Ort gebe für Aktionen, die die Klassengemeinschaft stärken und die vertiefte Auseinandersetzung mit den eigenen Lebensfragen unterstützen.
Im Folgenden betonte die Elternvertreterin, Christiane Evering-Schlautmann, wie wichtig ihr sei, dass diese Schule eine überschaubare Größe habe und auf dem neuesten Stand der Technik sei. Kinder dürften Kinder sein, wobei auch eine Wertevermittlung im Umgang miteinander im Zentrum stehe.

Unterstufenkoordinator Steffen Hummelt legte noch das pädagogische Konzept für die ersten Klassen dar, damit der Einstieg an der Schule gut gelingt. Dass Schülerwünsche wie Freundschaften bei der Erstellung der Klassen wichtig seien und dass es um einen sanften Übergang ans Gymnasium gehe, unterstützt durch Gemeinschaftstage und ein umfassendes Förderkonzept. Interessant für die Eltern war der flexible Stundenplan: Hier werden mit einem frühen Schulschluss SchülerInnen berücksichtigt, die möglichst früh wieder zu Hause sein möchten – aber für Familien, bei denen eine längere schulische Betreuung der Kinder nötig ist, werden optional viele Arbeitsgemeinschaften und Hausaufgabenbetreuung angeboten, so erläuterte Hummelt.

Nach diesem informativen Vortrag stürzten sich die Besucher in das „pralle Schulleben". Dabei konnten sie auf eigene Faust die Schule erkunden, aber auch die Hilfe von OberstufenschülerInnen in Anspruch nehmen. Die Schülervertretung bot zudem eine Schulrallye an, bei der man mit attraktiven Preisen belohnt wurde.
Für jedes Schulfach hatten sich die Lehrerinnen und Lehrer Attraktionen ausgedacht: Die Kinder konnten Sprachspiele auf englisch, französisch, spanisch und lateinisch ausprobieren oder sich im Fach Deutsch gleich an Gedichte wagen, die ein wenig durcheinandergeraten waren. Aber auch landestypische Speisen wie spanische Tapas oder französische Crêpes wurden angeboten, sodass man sozusagen ganzheitliche internationale Erfahrungen machte. Oder Spiele ausprobieren, die schon römische Schülerinnen und Schüler kannten. Hier konnte man auch nahtlos etwas über Geschichte lernen und die Bauten nicht nur der Römer, sondern vieler verschiedener Kulturen bis zurück zur Steinzeit bewundern.

Wer es etwas geheimnisvoller mochte, konnte im Fach Kunst mysteriösen dunklen Flächen durch Kratzen und Schaben ihre bunten Botschaften entlocken. Und spätestens hier waren auch akustische Reize der Schule erfahrbar, denn nebenan übte das Schulorchester, und noch einen Raum weiter lockte eine Trommelgruppe die Mädchen und Jungen zum rhythmischen Mittun.
Die Naturwissenschaften setzten ganz auf Entdecken und Experimentieren: ob man in der Chemie einen Vulkan ausbrechen ließ, in der Physik mit Elektrizität Dinge zum Schweben brachte oder in der Biologie alle Sinne schärfte – überall konnten sich die Gäste ausprobieren. Das Fach Mathematik versprach sogar "zauberhafte" Erfahrungen ...

Ein besonderes Abenteuer bot wieder die Sporthalle, wo die Grundschülerinnen und Grundschüler eine Ausbildung zum Agenten durchliefen. Manche „Prüflinge" konnten, einmal mit dem „Agentenparcours" angefangen, gar nicht mehr damit aufhören, und legten die Ausbildung gleich mehrfach ab.

Etwas mehr Ruhe fand man in der großen schuleigenen Bibliothek, wo sich das Fach Religion vorstellte und die Möglichkeit bot, kreativ an Psalmen, die biblischen „Ur-Gebete", heranzugehen. Auch das Bibliotheksteam stand bereit und bot Führungen an, und die Gäste zeigten sich beeindruckt von der großen und reichhaltig ausgestatteten Schulbücherei.

Wer sich nun schon für diese Schule entschieden hatte, dem konnte das Fach Erdkunde weiterhelfen (allen anderen natürlich auch): Hier konnte man seinen möglichen neuen Schulweg klassisch auf der Karte oder digital nachverfolgen.

Sowohl die Möglichkeiten zur Berufsorientierung als auch verschiedenen Fahrten und Ausflüge, die künstlerischen Arbeiten der Schülerschaft sowie das vielfältige AG-Angebot wurden im Schulgebäude präsentiert. Die Schach-AG trainierte die Schach-Talente, um in Zukunft Magnus Carlsen und Co. einmal das Fürchten zu lehren. Und auch die künstliche Intelligenz wurde gewürdigt, denn die Robotik AG zeigte, wie weit sie sich und ihre technischen Schützlinge schon für den kommenden Wettbewerb gerüstet hatte. Dass die Schule technisch gut ausgestattet ist, wurde den Gästen bei einer Vorstellung des Medienkonzepts dargelegt. Die Schule setzt hier auf ein Nebeneinander von der „guten alten" Schultafel und dem Einsatz von Dokumentenkamera, Computer mit Internetanschluss und Großbildschirm über der Tafel, mit denen jeder Raum ausgestattet ist.

Auch die Elternschaft und der Förderverein der Schule waren präsent. Und so kam es zu einem lebendigen Austausch mit der Besucherschaft, bei dem deutlich wurde, dass Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen wirklich zusammen eine Schulgemeinschaft bilden, bei der sich jedeR einbringen kann.
Trotz des wunderschönen Herbstwetters blieben viele Gäste noch weit über den offiziellen Schluss hinaus, denn es gab noch so viel zu klären, fragen und entdecken. Langsam aber verabschiedeten sich alle Besucher, vielleicht, um bei einem kleinen Spaziergang die leckeren Tapas und Crêpes aus dem „Café des amis" etwas „sacken zu lassen", bestimmt aber, um bei den herbstlichen Sonnenstrahlen noch einmal die vielen bunten Eindrücke des Tages zu sortieren.

 

Die Anmeldetermine für GrundschülerInnen am Gymnasium der Mariannhiller Missionare sind der 11. bis 13. Februar 2019 (Montag bis Mittwoch).

 

Über den Tag der offenen Tür wird auch berichtet auf der Seite reken-erleben.de.


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