13.03.2019

Eine neue Chance bekommen - und geben

Am vergangenen Aschermittwoch, dem 6. März, wurde die Fastenzeit mit Gottesdiensten eröffnet, gestaltet von Pater Thomas und Schwester Ulrike.

„Geh mit der Kraft, die du hast" - dieses Motto war zu Beginn des Schuljahres vorgestellt worden und es spielte auch am Aschermittwoch eine Rolle. Im Zentrum der Gottesdienste stand das „Gleichnis vom verlorenen Sohn" (Lk 15,11-32). Dessen Versuch, sich vom elterlichen Hof zu lösen und in ein eigenes Leben zu führen, scheitert in der Erzählung krachend und es kostet ihn große Kraft, sich dies einzugestehen und sich wieder auf den Weg zurück zu seinem Vater zu machen

Schwester Ulrike, unsere Schulpsychologin, lud die Anwesenden im Predigtgespräch zu einem „Bibliolog" ein, in dem sie sich in die handelnden Personen hineinversetzen sollten: erst in den zurückkehrenden Sohn, der überraschenderweise vom Vater freudig begrüßt wird, und schließlich in seinen Bruder, der miterleben muss, wie der Vater aus Freude über die Rückkehr sogar ein Fest veranstaltet.
Die Jugendlichen beteiligten sich engagiert am Bibliolog und etliche trauten sich, sich zu den möglichen Reaktionen der Figuren auch ins Mikrofon zu äußern. Hier kamen Gefühle wie Angst, Unsicherheit, Erleichterung, Verwirrung, aber auch Mitfreude zur Sprache.

Anschließend betonten Schwester Ulrike und Schulseelsorger Pater Thomas noch einmal mit Blick auf die Reaktion des Vaters im Gleichnis, dass es wichtig sei, andere zu verstehen und anderen auch verzeihen zu können. Gerade das Aschekreuz – das den Schüler*innen im Anschluss auf die Stirn gezeichnet wurde – sei eine Erinnerung daran, dass im Leben nicht alles richtig laufe und dass man immer wieder bereit sein müsse, über sich und sein Leben kritisch nachzudenken. Es sei auch ein Zeichen, dass man immer wieder – wie der zurückkehrenden Sohn im Gleichnis – darauf angewiesen sei, von anderen eine neue Chance zu bekommen. Ebenso, so Pater Thomas, sei es auch wichtig, anderen eine neue Chance zu geben.

Nach der Spendung des Aschekreuzes und dem Schlussegen folgten traditionell Pater Thomas' Schlussworte: "... und jetzt raus mit euch!" Und schon strömte die Schüler- und Lehrerschaft zurück Richtung Unterrichtsräume, bereit für die nächsten Chancen in Schulzeit und Fastenzeit.


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