26.08.2020

„Flügge werden“ am GMV

Die SchülerInnen der neuen fünften Klassen wurden letzte Woche mit Gottesdiensten an unserer Schule begrüßt.

Wenn ein Adler seinen Nachwuchs aus dem Nest schubst ... diese „Schrecksekunde" brachte direkt ziemlich viel Spannung in den „Begrüßungsgottesdienst" für die Mädchen und Jungen der 5. Klassen. Doch der Reihe nach – und zunächst zur Ausgangssituation: Seit Jahren steht zu Beginn jedes Schuljahres ein feierlicher Anfangsgottesdienst für die neuen SchülerInnen und ihre Familie. Nur diesmal hatte der Coronavirus natürlich ein gewichtiges Wort mitzusprechen. Und das bedeutete, dass die SchülerInnen nun ohne Angehörige und aufgeteilt in die Klassenverbände in vier einzelnen Gottesdiensten begrüßt wurden. Möglichst feierlich natürlich, aber eben in kleinen Gruppen und mit dem erforderlichen Abstand. Pater Thomas (unser Schulseelsorger) und Herr Wagenführ (Religionslehrer) hatten die Gottesdienste mit viel Gesprächsmöglichkeiten gestaltet, sodass die Kinder aktiv „dabei" waren.

Zunächst kamen die SchülerInnen und Pater Thomas in einen „Bibliolog": Eine Geschichte wurde stückweise vorgetragen und die ZuhörerInnen wurden mit Fragen immer wieder in die Auseinandersetzung mit den Geschehnissen hineingezogen. Dabei ging es, wie oben schon angedeutet, um Adlerjunge, die von ihrem Vater aus dem hoch gelegenen Nest geschubst werden, um Fliegen zu lernen. Doch sie stürzen nicht in ihr Verderben, sondern werden im Fallen bzw. bei den Flugversuchen immer wieder aufgefangen, so lange, bis sie tatsächlich selbstständig fliegen können. Durch den „Bibliolog" konnten sich die Mädchen und Jungen vor allem in den Adlernachwuchs „hineinfühlen". Somit konnten sie quasi miterleben, wie schwierig der Anfang ist und wie viel Energie und Geduld dazu gehört, „flügge" zu werden.

Als zweiten Impuls erschloss Herr Wagenführ zusammen mit den SchülerInnen eine biblische Episode aus dem Buch Exodus (Kapitel 3), veranschaulicht an einem Bild von Marc Chagall (siehe Foto): Moses begegnet Gott, der als „brennender Dornbusch" erscheint. Gott beauftragt Moses nicht nur, sondern nennt auch seinen Namen „Jahwe" („Ich bin da" / „Ich bin bei dir") und zeigt damit auch, dass er ein „helfender" Gott ist. So kann diese Episode eine „Mutmachgeschichte" sein, die zeigt, dass es sich lohnt, Dinge beherzt anzugehen.

Trotz der „reduzierten" Form des Gottesdienstes konnten die Jungen und Mädchen der neuen Klassen so nicht nur die Klosterkirche kennenlernen, sondern haben als Klassengemeinschaft ihre Begrüßung auch aktiv mitgestalten können.

Herzlich willkommen an unserer Schule!


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