Leistungskurs Deutsch besucht Theateraufführung.
Am 29. Mai schauten sich Schülerinnen und Schüler der Q1 in Münster eine Aufführung des Dramenfragments „Woyzeck“ an.Der Abend startete mit einem gemütlichen Beisammensein im "Café Sieben" in Münster. Vor der malerischen Kulisse des Münsteraner Hafens genossen wir unser vorzügliches Abendessen. Danach wurde es spannend und es ging für den Deutsch LK los zum Wolfgang-Borchert-Theater (ebenfalls direkt am Hafen), um auf den Beginn des Stückes "Woyzeck" von Georg Büchner zu warten.
Zum Beginn der Vorstellung überraschte uns ein aussagekräftiges Bühnenbild, welches durch passende Licht- und Toneffekte in Szene gesetzt wurde. Des Weiteren wurden die Zuschauer durch das laute Schlagen der Trommel des Tambourmajors in einen leichten Schrecken versetzt. Somit war schon Spannung fürs Stück aufgebaut. Die Hauptfigur Franz Woyzeck wurde ungewöhnlicherweise von einer Frau gespielt. Für mich persönlich wirkte die Schauspielerin sehr souverän und feinfühlig in einer eigentlich maskulin geprägten Rolle, da sie den typischen männlichen Stereotypen entsprochen hat. Als Frau verkörperte sie sehr anschaulich diese Rolle, die die Erfahrung stereotype männlicher Gewalt ausdrückt. Im Verlauf des Stückes wurde deutlich, dass die Aufführung in vielen Teilen nah an der von uns im Unterricht gelesenen Textfassung war. Um das Theaterstück lebendiger erscheinen zu lassen, wurden dennoch Szenen hinzugefügt oder variiert. Das aufgeführte Stück erzeugte so verschiedenste Emotionen, rief aber auch ab und an ein Schmunzeln hervor. Eine für mich sehr bemerkenswerte Szene war, als Woyzeck seine Lebenspartnerin Marie ersticht. An dieser Stelle reichen für Woyzeck nicht nur wenige Messerstiche in die Brust aus, sondern er sticht unzählige weitere Male auf Marie ein, was seine extreme psychische Störung spiegelt und die Zuschauer im Theater in hohem Maße schockierte.
Alles in allem war es ein sehr gelungener Abend! Ein großes Dankeschön an Herrn Polreich für die Organisation und seine Unterstützung und auch an Frau van Acken für ihre freundliche Begleitung im Theater.
Ricarda Henning (Q1)