24 Figuren stehen, liegen, sitzen vor einem bunten, Din-A-3-großen Hintergrund. Mal elegant-lässig, mal sich angestrengt verbiegend, aber immer an, auf, unter oder neben einem kleinen Zahlenfeld. Dieses Zahlenfeld gehört zu einem Schließfach und ist Teil der Herausforderung, bei der sich die heutigen Schüler*innen der Einführungsphase mit all ihren Ideen und ihrer Kreativität gestellt hatten: Die Firma AstraDirect, die Schließfächer unter anderem für Schulen vermietet, hatte im vergangenen Schuljahr einen Wettbewerb ausgerufen, bei dem die Front zweier Schränke mit je 12 Schließfächern ansprechend gestaltet werden sollte. Die Schüler*innen hatten sich die Aufgabe gestellt, dass die Umsetzung sich sogar für eine reale Produktion eignen könnte.

Im April 2018 begann der Kurs der damaligen Neuntklässler mit den Planungen für die Gestaltung der Fächer, angeleitet von Kunstlehrerin Frau Schmandt: „Es war ein langer Prozess, zu überlegen, wie wir mit der strengen Aufteilung der Schließfächer umgehen sollten. Es wurde diskutiert, verworfen, vorgeschlagen, wieder verworfen, bis die Idee mit den Figuren aufkam, sodass die Schlösser integrativer Bestandteil der Darstellung werden konnten."
Im Kunstunterricht hatten sich die Schüler*innen schon viel mit menschlichen Proportionen beschäftigt, sodass sie für die Thematik gut vorbereitet waren. Es wurde ganz auf Teamarbeit und auf Aufgabenteilung gesetzt. Je nach Fähigkeiten konnte sich jeder voll einbringen, und schließlich sorgen drei bis vier Jugendliche dafür, das Gruppenergebnis zeichnerisch „in einen Guss" zu bringen.

Die Auswahl der Farbgebung wie auch der Anordnung der Figuren sei ganz bewusst gesetzt, erläutern die Schüler*innen: „Es wird von unten nach oben immer heller, von eher ‚erdigen" Tönen bis hin zu Farben im Blaubereich, die den Himmel suggerieren sollen. Bei den Figuren ergibt sich ein faszinierender Effekt: Es bildet sich ein Simultankontrast zum farbigen Hintergrund. Zum Beispiel wirkt das Grau einer Figur auf rotem Untergrund grünlich. Die Anordung der Figuren auf den Türen wiederum ergibt sowohl waagrecht in Leserichtung als auch senkrecht eine harmonische Wellenbewegung."

Dies muss wohl auch die Wettbewerbsjury beeindruckt haben, denn nachdem die Schüler*innen bei einem Besuch von Firmenvertretern die Schränke präsentiert und ihr Konzept erläutert hatten, war es vergangene Woche endlich so weit: Zwar waren die Jugendlichen nicht „auf das Treppchen" der ersten drei Preisträger gekommen, aber sie bekamen trotzdem ihren verdienten Lohn: eine „Auszeichnung in Gold" wegen der „besonderen kreativen Leistung und der beachtenswerten Umsetzung".
Da leider wegen des Unterrichts und Sportwettbewerben nicht alle Beteiligten verfügbar waren, nahm eine kleine „Delegation" der Schüler*innen die Urkunde entgegen. Dazu überreichte ihnen Heiko Andermann von der Firma ein Preisgeld von 100 Euro und versicherte ihnen, dass sie die ersten drei Ränge nur ganz knapp verpasst hätten. Zur Auszeichnung gehört außerdem, dass die Preisträger*innen ein Jahr lang Schließfächer der Firma kostenlos nutzen können.

Wir gratulieren allen „Designkünstler*innen" zu ihrem Erfolg!